Christian Bräuchler u.a.,
Brasilien.
200 Jahre Beziehungsgeschichten
Wien 2022
ISBN 978-3-903096-44-8
45 S., 27 x 19 cm, zahlr. Farbabb.; geheftet
Blick auf Brasilien: Die Faszination dieser fremden Welt mit ihren
Farben, Gerüchen und Geräuschen. Die Diversität von Lebensformen. Die
Fremdheit von Lebensweisen. Die Ambition nach politischem Einfluss und
Macht in Übersee. Die Berechnung von Gewinnen aus dem Anbau von Kaffee,
Zucker und Soja.
Wir möchten mit dieser Ausstellung, die im 200sten
Jahr der Unabhängigkeit Brasiliens eröffnet wird, die Blickrichtung
ändern und die gegenseitigen Beziehungen reflektieren. Eine
österreichische Kronprinzessin hat die Unabhängigkeitserklärung
Brasiliens unterschrieben. Die sie begleitenden Naturforscher haben große Mengen an
Mineralien, Pflanzen und Tieren nach Österreich gebracht. Für die
Forschung, aber auch aus ökonomischen Gründen. Österreich und Brasilien
sind immer noch Handelspartner; der Anbau von Soja beispielsweise,
welches überwiegend als Tierfutter verwendet wird, und die Viehzucht
selbst verdrängen den amazonischen Regenwald und zerstören die
Biodiversität auch in anderen Biomen. Mit negativen klimatischen Auswirkungen für Brasilien und die ganze Welt.
Wir
als NHM haben mit Brasilien ein Memorandum of Understanding zur
Intensivierung gemeinsamer Forschung abgeschlossen. Wir zeigen
Forschungs- und Renaturierungsprojekte von Wissenschaftler*innen und
Indigenen. In der Ausstellung sind viele Objekte aus Brasilien zu sehen –
merkwürdige Tiere, historische Herbarbelege, wunderschöne Zeichnungen.
Es sind Objekte, die sich im eigenen Sammlungsbestand befinden und die
der globalen Forschungscommunity zur Verfügung gestellt werden. Im
Projekt REFLORA haben brasilianische und österreichische
Wissenschaftler*innen gemeinsam an der Digitalisierung der Sammlung
gearbeitet. Geschichte ist nicht Vergangenheit, sondern wir schreiben
die Beziehungsgeschichten mit all unseren Aktivitäten fort.
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