Sterjopulos, Kostas - Hier, wo das Licht mit der Schwerkraft ringt
"Sterjopulos, Kostas - Hier, wo das Licht mit der Schwerkraft ringt"
Kostas Sterjopulos,
Hier, wo das Licht mit der Schwerkraft ringt
Aus dem Griechischen von Birgit Hildebrand
Mit Zeichnungen von Dagmar M.-Wodarg
Köln 1994
ISBN 3-929889-05-6
129 S., 19 x 13 cm; broschiert
Das dichterische Schaffen von Sterjopulos erstreckt sich von den Jahren nach dem 2. Weltkrieg bis heute: Eine Lyrik voller Sensibilität, Erotik und Liebe.
"Zum ersten Mal kam in unserer Lyrik das Gefühl zum Ausdruck, die Welt um uns sei gefährdend für die Seele. Kostas Sterjopulos kam aus eigenem Erleben zu (...) dieser Entdeckung, zum Widerspruch zwischen Materie und Geist, dem Ringen des Geistes, den Widerstand der Materie zu überwinden, und vor allem dazu, daß er dieser menschlichen Erfahrung und Idee seine eigene Perspektive verlieh, nämlich daß die Materie, wie sie in ihrer Trägheit beschaffen und vorhanden ist, gleichsam einen gefährlichen Reiz ausübt und einen zurückholt ins Einswerden mit dem Stein, daß sie einen in ihre undurchdringliche Finsternis absinken läßt." (Jorgos Themelis).
"Das Stichwort der Gefahr, das Sterjopulos aufwirft, in Übereinstimmung zu Angst und Panik unserer Zeit, läßt das Bedürfnis nach Überleben stärker hervortreten, das infolge der vielen Gefahren in einem ist..." (Andreas Karantonis).
"Für Sterjopulos ist die Natur existent, und dies sehr intensiv.
Sterjopulos ist Romantiker, aber kein Platoniker. Bäume, Vögel, Berge und Meer haben wirklichen Bestand, leben in einem Reich, das ganz ihnen gehört. Sie sind nirgendwo "anders" existent, nämlich außerhalb des Menschen und seiner Wahrnehmung. Sie haben teil am Ewigen, wodurch der Mensch mit einem Mal in eine andere Art von Dauer hinüberwechselt, wie ein Wanderer mit einer anderen Bestimmung (...).
Es gibt bei diesem Dichter ein schmerzliches Bemühen, eine standfeste und unveränderliche Mitte zu finden, ein Niemandsland, wo alle Widersprüche sich vereinen; ein tiefes Bedürfnis, eines seiner bezeichnendsten Motive zu verleugnen: die Bewegung, um irgendwo einen festen Halt, Ruhe und Atempause zu finden, seine Widersprüche in einer endgültigen Harmonie zu vereinen, was jedoch der Bewegungslosigkeit gleichkäme, der Stagnation, dem Tod." (Kimon Friar).
"Wie unbestimmt die Dinge bei Sterjopulos auch aussehen mögen, sie stellen doch niemals eine Situation dar, die völlig losgelöst ist von der konventionellen Ansicht der Welt. Und die beständige Wiederaufnahme der individuellen Phantasie im allgemein Akzeptierten und Wahrnehmbaren, d.h. im allgemein Menschlichen, führt oft zu Situationen, die den gleichen historischen Erfahrungen angehören, die wir alle erlebt haben, oder sogar zu Situationen, die gleichartige Gefühlseindrücke verkörpern." (Alexis Siras).
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