"Froschauer, Harald - Cornelia Römer (Hrsg.) : Zwischen Magie und Wissenschaft. Ärzte und Heilkunst in den Papyri aus Ägypten"
Harald Froschauer – Cornelia Römer (Hrsg.),
Zwischen Magie und Wissenschaft.
Ärzte und Heilkunst in den Papyri aus Ägypten
(Nilus 13)
2. korrigierte Auflage
Wien 2009
ISBN 978-3-85161-011-6
VIII + 140 S., zahlr. S/W-Abb., 7 Farbtaf., 24 x 17 cm; broschiert
Magie und Wissenschaft sind für uns so unterschiedlich, dass die Vorstellung, es gäbe etwas dazwischen, absurd erscheint. Die moderne Wissenschaft der Medizin erforscht die Phänomene von Krankheiten und Wohlbefinden des Körpers, indem sie beobachtet, vergleicht, statistisch erschließt und experimentiert. Magie dagegen, so sehen wir es, ist der Ausdruck des Verhältnisses zwischen Mensch und überlegenen Wesen, auf welche der Mensch durch Magie Einfluss zu nehmen versucht; sie sollen ihm dienen.
Für die Menschen der Antike bestand weder zwischen Magie und Religion noch zwischen Magie und Naturwissenschaft ein gravierender Unterschied. Der Arzt, der eine Rezeptur verschrieb, konnte wohl auch gleichzeitig ein Amulett anfertigen. Es war das Wissen, sei es um die richtige Mischung von Ingredienzien eines Rezeptes, sei es um die richtigen Zauberwörter, das einen Heiler ausmachte. So scheint sich die Situation darzustellen, wenn wir die vielen Papyri betrachten, die in der einen oder anderen Art medizinischen Inhalts sind, und zwar unabhängig davon, ob die Texte auf Ägyptisch, Griechisch, Koptisch oder Arabisch geschrieben sind.
Wie für alle Bereiche des täglichen Lebens in der Antike so gilt auch für die Medizin: die Papyri aus Ägypten liefern uns Informationen, über die wir für kein anderes Land verfügen.
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